Was ist Produktivität?

(© Melanie Vogel) Produktivität misst den Wert, der durch die Arbeit eines Einzelnen, eines Unternehmens oder einer gesamten Volkswirtschaft geschaffen wird. Sie wird oft als Verhältnis von Output zu Input definiert. Einfach gesagt: Je mehr mit denselben Ressourcen geschaffen wird, desto produktiver ist das System. Auf nationaler Ebene bedeutet hohe Produktivität mehr wirtschaftliches Wachstum und damit auch die Möglichkeit, den Lebensstandard zu verbessern. Für Unternehmen ist sie eine Schlüsselgröße, um wettbewerbsfähig zu bleiben, höhere Gewinne zu erzielen und den Mitarbeitern bessere Gehälter zu zahlen. Stagnierende oder sinkende Produktivität hingegen kann zu wirtschaftlichem Stillstand, geringeren Löhnen und sogar zu sozialen Spannungen führen.

Arten von Produktivität

Arbeitsproduktivität ist die gebräuchlichste Kennzahl und misst die Wirtschaftsleistung (z. B. das Bruttoinlandsprodukt, BIP) pro geleisteter Arbeitsstunde. Auf nationaler Ebene wird sie oft berechnet, indem das BIP durch die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden geteilt wird.
Beispiel: Wenn ein Land ein BIP von 1 Billion Dollar hat und seine Bevölkerung 20 Milliarden Stunden gearbeitet hat, beträgt die Arbeitsproduktivität 50 Dollar pro Stunde. Arbeitsproduktivität ist eng mit langfristigem Lohnwachstum und wirtschaftlicher Entwicklung verbunden.

Kapitalproduktivität zeigt, wie effizient physisches Kapital – wie Maschinen, Gebäude oder Technologie – genutzt wird, um Güter oder Dienstleistungen zu produzieren. Zusammen mit der Arbeitsproduktivität wird sie oft verwendet, um den Lebensstandard eines Landes zu bewerten.

Total Factor Productivity (TFP) umfasst Wachstum, das nicht durch Arbeits- oder Kapitalinvestitionen erklärt werden kann. Dieser Wert reflektiert Innovationen, technologische Fortschritte und Effizienzsteigerungen. Ein Beispiel dafür ist, wenn Unternehmen durch bessere Prozesse oder den Einsatz von KI mehr schaffen, ohne mehr Arbeitskräfte oder Kapital zu benötigen.

Herausforderungen seit der Finanzkrise 2008

Die letzten 25 Jahre waren ein Erfolgsgeschichte für globale Produktivitätssteigerungen. Länder wie China und Indien führten diese Entwicklung an: Chinas Produktivität stieg von 6.000 USD pro Arbeiter im Jahr 1997 auf 40.000 USD im Jahr 2022. Gleichzeitig konnte eine Reihe von Schwellenländern ihre Produktivität signifikant steigern und sich den Industrieländern annähern.

Trotz dieser Fortschritte hat das globale Produktivitätswachstum seit der Finanzkrise 2008 nachgelassen, insbesondere in Industrieländern wie den USA, Japan und Europa. Zwei Hauptfaktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Abnehmende Innovationsschübe: Vor 2008 führte insbesondere die Elektronikindustrie zu großen Produktivitätsfortschritten, doch dieser Trend hat sich verlangsamt.
  • Sinkende Investitionen: Die Krise führte zu Unsicherheit, weniger Nachfrage und einem Rückgang von Kapitalinvestitionen in wichtigen Sektoren.

Wie Produktivität gesteigert werden kann

Investitionen in Kapital pro Arbeiter
Kapitalinvestitionen steigern die Effizienz. Beispiele: Ein Büroangestellter mit einem leistungsstarken Laptop arbeitet produktiver, ebenso wie ein Bauarbeiter mit einem Kran. Sowohl physisches Kapital (z. B. Maschinen) als auch immaterielles Kapital (z. B. Software) spielen eine Rolle. Investitionen in diese Bereiche sind entscheidend, um das Potenzial der Arbeitskräfte zu maximieren.

Humankapital fördern
Humankapital bezieht sich auf die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung von Arbeitskräften. Bildung, Weiterbildungen und Umschulungen sind unerlässlich, um den Anforderungen moderner Arbeitsmärkte gerecht zu werden. Insbesondere die schnelle Umschulung von Mitarbeitern, deren Arbeitsplätze durch Automatisierung gefährdet sind, hilft, wirtschaftliche und soziale Kosten zu vermeiden.

Technologische Innovation vorantreiben
Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) können Produktivitätsschübe auslösen. Generative KI wird beispielsweise in der Softwareentwicklung, im Marketing, im Kundenservice und in der Forschung eingesetzt und könnte bis 2040 jährlich bis zu 0,6 % Produktivitätswachstum ermöglichen. Unternehmen müssen jedoch schnell handeln, um diese Chancen zu nutzen und Arbeitskräfte in produktivere Rollen umzuschulen.

Fazit

Produktivität ist nicht nur ein wirtschaftlicher Indikator, sondern ein Schlüssel zu Wohlstand, Chancengleichheit und Klimaneutralität. Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts können nur bewältigt werden, wenn Unternehmen, Regierungen und Gesellschaften gemeinsam in Menschen, Technologien und Innovationen investieren.

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