(© Melanie Vogel) Vor 150 Jahren entdeckte Thomas Edison eine Formel für außergewöhnliche Kreativität – und sie funktioniert noch heute. In seiner berühmten „Innovationsfabrik“ in Menlo Park entstanden nicht nur bahnbrechende Erfindungen wie die Glühbirne, der Phonograph oder die Filmkamera, sondern auch eine besondere Unternehmenskultur, die bis heute als Inspirationsquelle für moderne Führungskräfte dienen kann.
Kreativität braucht Chaos – und eine Portion Humor
Wenn wir an ein Innovationslabor denken, sehen wir oft sterile Räume, weiße Kittel und wissenschaftliche Präzision vor unserem inneren Auge. Doch Edisons Arbeitsalltag sah ganz anders aus. In seinem Labor herrschte kreatives Chaos. Zwischen technischen Experimenten wurde gelacht, gescherzt und sogar laut gesungen. Spaß war kein Nebeneffekt – er war Teil des Systems.
In dem Buch Working at Inventing (1989) wird Edisons Labor-Kultur detailliert beschrieben. Statt strikter Hierarchien und steriler Ordnung gab es eine entspannte, fast schon handwerklich geprägte Atmosphäre. Es war laut, chaotisch und manchmal anarchisch – doch genau dieses Umfeld beflügelte die Kreativität.
Spaß ist kein Selbstzweck – er steigert Innovation
Klingt verrückt? Die Wissenschaft gibt Edison recht. Richard Sheridan, CEO von Menlo Innovations, ist überzeugt: Spaß ist kein Bonus, sondern ein echter Erfolgsfaktor für kreative Höchstleistungen. In seinem Buch Chief Joy Officer beschreibt er, wie Humor und Freude am Arbeitsplatz Kreativität und Produktivität steigern – nicht trotz, sondern wegen der Lockerheit.
Sheridan argumentiert, dass Angst und rigide Kontrolle den Innovationsgeist ersticken. Wer ständig auf Fehlervermeidung programmiert wird, schaltet genau den Teil des Gehirns aus, der für neue Ideen zuständig ist. Stattdessen brauchen Teams ein Umfeld, in dem sie sich ausprobieren, scheitern – und dabei auch mal lachen dürfen.
Wissenschaftlich belegt: Glückliche Menschen sind kreativer
Die Idee, dass Spaß und Kreativität zusammengehören, ist kein esoterisches Bauchgefühl. Eine groß angelegte Studie mit einer Million US-Soldaten zeigte, dass glückliche Menschen erfolgreicher sind – und das auch im Berufsleben. Die Stanford-Professorinnen Jennifer Aaker und Naomi Bagdonas belegen in ihrem Buch Humor, Seriously, dass Humor am Arbeitsplatz nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch die Motivation und das Engagement im Team erhöht.
Wichtig: Es geht nicht darum, dass Chefs gezwungen witzig sein müssen. Vielmehr sollten sie ein Umfeld schaffen, in dem Humor willkommen ist. Raum für Spontanität, Albernheit und spielerisches Ausprobieren sorgt dafür, dass Kreativität entstehen kann.
Spielen macht schlau – und verhindert Burnout
Dass Spaß am Arbeitsplatz kein reiner „Weichfaktor“ ist, zeigen zahlreiche Studien. Spielerische Elemente und kreative Pausen machen Teams nicht nur kreativer, sondern auch resilienter. Spielerische Leichtigkeit fördert die mentale Flexibilität, beugt Burnout vor, verbessert die emotionale Intelligenz (EQ) und beschleunigt Lernprozesse.
Fazit: Mehr Spaß – mehr Ideen
Die Lehre aus Menlo Park ist klar: Wer kreative Höchstleistungen will, braucht mehr als sterile Schreibtische und endlose Meetings. Kreative Ideen entstehen dort, wo Menschen sich trauen, verrückt zu denken, Quatsch zu machen und dabei aus Fehlern zu lernen. Die perfekte Kreativformel? Ein bisschen Chaos, viel Humor und eine Kultur, die den Wert von Spaß ernst nimmt.
Schauen Sie sich also in Ihrem Unternehmen um: Wie viel Platz gibt es für Lachen, Spiel und spontane Ideen? Falls die Antwort „nicht viel“ lautet, könnte es an der Zeit sein, von Edison zu lernen – und Spaß zur Strategie zu machen.
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