(© Melanie Vogel) Generative KI verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, und dabei wird zunehmend klar, dass sich nicht nur die Aufgaben, sondern auch unsere Wahrnehmung von uns selbst verändert. Viele Aufgaben, die früher von Menschen erledigt wurden, wie etwa das Zusammenbauen von Produkten oder das Schreiben von Texten, werden zunehmend von Maschinen übernommen. Dies wirft die Frage auf: Wer sind wir, wenn die Technologien, die uns unterstützen, unsere Aufgaben selbstständig erledigen können?
Veränderung der Arbeitsidentität
Eine zentrale Herausforderung dabei ist, dass viele Menschen ihre Identität und Zufriedenheit aus ihrer Arbeit ziehen, vor allem aus der Nutzung ihrer spezifischen Fähigkeiten. Wenn diese Fähigkeiten durch KI ersetzt werden, könnten sich Arbeitnehmer ausgeschlossen oder entwertet fühlen. Dies könnte zu einer existenziellen Frage führen:
„Wer bin ich, wenn ich nicht mehr derjenige bin, der diese Aufgabe ausführt?“
Es wird immer deutlicher, dass Unternehmen die psychologischen Auswirkungen der Automatisierung berücksichtigen müssen. Der Diskurs rund um Automatisierung wird oft auf ein Thema reduziert: den Ersatz des Menschen durch Maschinen. Dies kann Ängste auslösen und das Vertrauen in neue Technologien erschüttern. Statt diese Ängste zu schüren, sollten Unternehmen darüber nachdenken, wie sie Technologie nutzen können, um den Menschen zu helfen, erfolgreicher zu werden und ihre Fähigkeiten zu erweitern.
Wie kommunizieren Unternehmen über Technologie?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden über Technologie kommunizieren. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Beispiel für diese Art der Kommunikation wurde in einem Experiment zur Reaktion von Verbrauchern auf eine neue „automatisierte Kochmaschine“ gezeigt. Die Teilnehmer wurden mit zwei verschiedenen Werbeanzeigen konfrontiert. Eine stellte die Maschine als vollständigen Ersatz für den Menschen dar, indem sie das Kochen auf Knopfdruck versprach, während die andere betonte, dass die Maschine den Kochprozess nur mit Hilfe des Nutzers übernimmt. Letztere kam bei den Teilnehmern wesentlich besser an.
Es zeigte sich, dass die Menschen, die gerne kochen, die Vorstellung ablehnten, dass die Maschine ihre Arbeit vollständig übernimmt – sie empfanden dies als Bedrohung. Eine simple Änderung der Wortwahl machte den Unterschied und führte zu einer positiveren Wahrnehmung der Technologie. Schon kleine Details in der Art und Weise, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung präsentiert wird, können den Unterschied ausmachen, ob Menschen Technologie als Bedrohung oder als Unterstützung empfinden. Die Kommunikation sollte daher klarstellen, dass Technologie nicht dazu dient, den Menschen zu ersetzen, sondern ihm zu helfen, seine Fähigkeiten zu erweitern und zu verbessern.
Fazit
Letztlich ist es entscheidend, dass Unternehmen nicht nur die technologischen Möglichkeiten von KI berücksichtigen, sondern auch die psychologischen und emotionalen Auswirkungen auf ihre Mitarbeiter und Kunden. Nur so können wir sicherstellen, dass KI unser Selbstverständnis nicht negativ beeinflusst, sondern zu einem wertvollen Werkzeug für persönliches und berufliches Wachstum wird.
Nutzen Sie KI, um proaktiv auf Veränderungen zu reagieren – und sichern Sie sich so einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.
Hier bei unterstützen wir Sie gern mit unseren “Digi-Hacks”, Webinar-Formaten, die Ihre Mitarbeitenden Digitalisierungs-fit machen und “Digital Literacy” vermitteln.