Wie unser Gehirn auf die Arbeitsplatzkultur reagiert

(© Melanie Vogel) Eine innovative Zusammenarbeit zwischen der Wharton Neuroscience Initiative und der Beratungsfirma Slalom hat faszinierende Erkenntnisse darüber geliefert, wie Gehirnaktivität die Arbeitsplatzkultur verbessern kann. Durch die Messung der Gehirnwellen von Mitarbeitenden während ihrer alltäglichen Arbeit zeigen die Ergebnisse, dass Neurowissenschaften entscheidende Einblicke in Teamarbeit, Kreativität und Engagement liefern können.

Forschung in der Praxis: Das Experiment „Slalom 300“

Unzählige Management- und HR-Blogs, Artikel und Bücher sind voll von Ratschlägen zu Best Practices, um die Unternehmenskultur zu verbessern, die Teamarbeit effektiver zu gestalten und Wege zu finden, um fokussiert zu bleiben und das Beste aus Meetings herauszuholen. Gleichzeitig befragen Organisationen ihre Mitarbeiter häufig mit Selbst- und Peer-Bewertungen, um ein besseres Verständnis für das Mitarbeiterengagement zu gewinnen. Warum funktionieren diese Ansätze also nicht immer?

Slalom startete 2022 das „Slalom 300“-Projekt, bei dem freiwillige Mitarbeitende mit EEG-Headsets ausgestattet wurden, um ihre Gehirnaktivität während der Arbeit zu messen. Die Forschung zielte darauf ab, neuronale Muster zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen für eine bessere Arbeitskultur abzuleiten. Diese „Citizen Science“-Initiative ermöglichte es Mitarbeitenden, aktiv an der Datenerhebung mitzuwirken und neue Einblicke zu gewinnen.

Der schlüssel zum Erfolg liegt im Büro

  • Pausen fördern Kreativität und Stressabbau Die Studie zeigte, dass kurze Pausen zwischen Meetings die Gehirnfunktion verbessern. Mitarbeitende, die 10-minütige Pausen einlegten, wiesen höhere Gehirnaktivität in Bereichen auf, die mit Entspannung und kreativem Denken verbunden sind. Unternehmen können solche Pausen standardisieren, um Stress zu reduzieren und Produktivität zu fördern.
  • Gehirn-Synchronisation und Teamchemie Die Analyse von Gehirnmustern bei den Teammitgliedern ergab, dass engere Beziehungen am Arbeitsplatz mit ähnlicher Gehirnaktivität einhergehen. Interessanterweise war diese Synchronisation besonders stark, wenn Mitarbeitende Videos über die Unternehmenswerte sahen. Dies deutet darauf hin, dass gemeinsame Werte und Erlebnisse die Teamchemie stärken.
  • Engagement und interne Kommunikation Mitarbeitende, welche die Unternehmenswerte stark schätzten, zeigten die höchste Gehirnaktivität beim Anschauen eines Imagevideos. Ein prägnantes Beispiel: Der Slogan „Love your work and life“ rief starke neuronale Reaktionen bei lokal orientierten Teams hervor, nicht jedoch bei globalen Mitarbeitenden. Dies hebt die Bedeutung maßgeschneiderter Kommunikationsstrategien hervor.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

  • Pausen strategisch integrieren: Meetings können standardmäßig um 10 Minuten verkürzt werden. Zusätzlich sollten Mitarbeitende zu verschiedenen Pausenaktivitäten ermutigt werden, von kurzen Spaziergängen bis hin zu Meditation.
  • Globale Teams einbinden: Unternehmen sollten Strategien entwickeln, um kulturelle und geografische Barrieren zu überwinden, etwa durch Umfragen oder regelmäßige Feedback-Runden.
  • Emotionen in der Kommunikation nutzen: Positive Emotionen in Botschaften, die Engagement und Werte betonen, können das Zugehörigkeitsgefühl und die Motivation der Mitarbeitenden stärken.

Das Experiment „Slalom 300“ zeigt, wie Neurowissenschaften praktische Impulse für eine bessere Arbeitsplatzkultur liefern können. Von der Förderung von Pausen bis hin zur Stärkung von Teamchemie und interner Kommunikation – Unternehmen können von diesen Erkenntnissen profitieren, um eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung zu schaffen.

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